Viele ebv-Mitglieder und -Mitarbeitende sind in Vereinen aktiv – und darunter sind nicht nur „Klassiker“ wie Fußball- und Handballvereine. Generell stehen sich Genossenschafts- und Vereinsleben nahe: Das Miteinander zählt. Einige Beispiele für engagiertes, interessantes und unbekanntes Vereinsleben stellen wir Ihnen in unserem 2. Teil hier vor. Wenn Sie mit Ihrem Vereins- oder Genossenschaftsengagement aufmerksam machen möchten, melden Sie sich doch einfach direkt per E-Mail bei Bernd Kleinschmidt: kleinschmidt(at)ebv-wuppertal(dot)de. Wir freuen uns darauf!
„NEBEN DER AUSBILDUNG FINDE ICH DIE SPORTLICHEN, KÖRPERLICHEN ANFORDERUNGEN POSITIV HERAUSFORDERND."
– Anke Kullmann
Selbst aktiv bei der Bundeswehr war sie nicht, beim Verband der Reservisten der Deutschen Bundeswehr e. V. ist Anke Kullmann trotzdem voller Begeisterung dabei, denn die Angebote sind sehr vielfältig. So nimmt sie an Marschveranstaltungen und militärsportlichen Wettkämpfen teil und absolviert auch Wehrübungen bei der Bundeswehr. „Neben der Ausbildung finde ich die sportlichen, körperlichen Anforderungen positiv herausfordernd. Zudem kann man gute Teamerfahrungen sammeln, da hier der Mannschaftsgedanke und die gegenseitige Verlässlichkeit im Vordergrund stehen. In unserem Ortsverein treffe ich auch vier weitere ebvler, einer davon frisch zum Hauptfeldwebel d. R. befördert“, erklärt die junge Frau.
Mehr Infos unter reservistenverband.de
„ERST IM TIERHEIM SCHAUEN."
– Gabriele Kornilakis
Alles begann damit, dass sie ab und an Futterspenden im Tierheim Velbert vorbeibrachte, vor etwa zehn Jahren war das. Als man dort Hilfe bei der Betreuung einiger besonders scheuer Katzen benötigte, wurde Gabriele Kornilakis zur „Katzenkuschlerin“, zunächst einmal pro Woche, dann immer häufiger. Inzwischen übernimmt sie auch andere Aufgaben, die in dem kleinen Tierheim – es werden maximal 30 Hunde, 60 Katzen und einige wenige Kleintiere betreut – so anfallen: Futterspenden abholen, Tiere zum/zur Ärzt*in bringen und abholen, in Ausnahmefällen auch mal unterstützen in der Pflege, beim Sommerfest oder an Informationsständen helfen. Wenn ein Tier vermittelt wird, das ihr besonders ans Herz gewachsen ist, nimmt sie immer mit einem lachenden und einem weinenden Auge Abschied – doch die Freude überwiegt letztlich, wenn sie weiß, dass es dem Tier bei seiner neuen Familie gutgehen wird.
Sie selbst hat zu Hause einen Kater namens Charalambos, gerufen Harry. Die europäische Kurzhaarkatze hat sie vor rund zwölf Jahren geerbt, von ihrer verstorbenen Schwiegermutter, die mit Vornamen Chariklia hieß – Charalambos ist die männliche Form davon. Damals hatte sie noch keinerlei Erfahrung im Umgang mit Katzen. Hätte sie gewusst, was sie heute weiß, hätte sie von Anfang an eine zweite Katze bei sich aufgenommen. Denn der Freigänger sucht sich seine Begleitung drinnen wie draußen selbst aus und duldet keine anderen Katzen in seinem Revier: Als sie einmal eine Pflegekatze mit nach Hause brachte, hing der Haussegen schnell gehörig schief.
Ihr Ratschlag an Menschen, die sich mit dem Gedanken tragen, ein Tier bei sich aufzunehmen: Man sollte sich seiner heutigen und zukünftigen Möglichkeiten bewusst sein, denn man wird viele Jahre Verantwortung für das Tier tragen: „Bei einer Katze können das auch schon einmal zwölf bis 16 Jahre sein.“ Eines ist Gabriele Kornilakis ganz wichtig: „Erst im Tierheim schauen“ – denn die Tiere haben es verdient, ein gutes neues Zuhause zu finden. Bei manchen Tieren, die es in ihrem vorherigen Zuhause nicht so gut hatten, mag es ein bisschen dauern, bis sie wieder Vertrauen fassen – aber es lohnt sich, etwas Zeit und Zuwendung zu investieren. Das Tierheim Velbert freut sich übrigens immer über weitere Unterstützung, auf der Homepage finden Sie Informationen, wie Sie aktiv und passiv helfen können.
Mehr Infos unter tierheimvelbert.de
„DIE ARBEIT BEREICHERT MICH GENAUSO WIE DEN ORTSTEIL."
– Harald Kasten
Bürgervereine tun viel für das Zusammenleben in den Wuppertaler Ortsteilen: Sie unterstützen soziale Projekte, sie machen Verwaltung und Politik auf Mängel und Probleme aufmerksam und sie werben Fördergelder ein, um im Quartier ganz konkret etwas zu bewirken. So machte es der Bürgerverein Langerfeld unlängst möglich, dass zwei Graffiti-Künstler Strom- und Kommunikationskästen mit ihren kreativen Werken verschönern. Ein wichtiger Aspekt sind auch attraktive Freizeitangebote, die das Miteinander der Menschen fördern und das Quartier beleben. Alle zwei Jahre wird beispielsweise der Westfälische Rossmarkt organisiert, ein Familienfest, bei dem Kinder alle Angebote kostenlos nutzen können. LangLese, das Langerfelder Lesefestival, bietet Lesungen und Konzerte, und das nicht nur mit regionalen Künstler*innen: Auch bekanntere Namen sowie Politiker*innen präsentieren sich hier und stellen sich den Fragen der Bürger*innen.
Jeden Samstag von 10.30 bis 12.30 Uhr bietet der Verein in seiner Geschäftsstelle zudem ein gemeinsames Frühstück für interessierte Langerfelder*innen an – das langjährige ebv-Mitglied Harald Kasten packt hier regelmäßig mit an und kocht fleißig Kaffee. Das ist aber nur ein Teil seines Engagements im Bürgerverein Langerfeld, dem Harald Kasten seit 2010 angehört. Als Schriftführer ist er Mitglied des Vorstands, zudem organisiert er regelmäßig Mitgliederreisen. Da kommen einige Stunden ehrenamtliches Engagement pro Monat zusammen – ein Aufwand, der sich aber lohnt, so Harald Kasten: „Durch den Ruhestand habe ich mehr Zeit, um mich sozial zu engagieren. Die Zusammenarbeit mit dem Vorstand ist positiv und die Arbeit bereichert mich genauso wie den Ortsteil.“
Mehr Infos unter langerfeld.de
Nachstehend unsere Interviewpartner Anke Kullmann und Harald Kasten. Das Bild zeigt Anke Kullmann im April bei einer Bundeswehrübung in Appen bei Pinneberg.